Was ist Sugaring

Die Zuckergel-Haarentfernung auch Body Sugaring genannt, ist eine sanfte und langanhaltende Alternative zum Rasieren oder Wachsen. Letztere haben jedoch eine weit kürzere Geschichte als Body Sugaring, welches seit 1900 v. Chr. angewendet wird. Schon Kleopatra benutzte diese Methode für ein angenehmeres Hautgefühl. Obwohl es schon so lange existiert, erobert die Zuckergel-Haarentfernung erst seit kurzem die westliche Hemisphäre.

Beim Body Sugaring wird eine honigähnliche Paste aus Zucker, Zitrone und Wasser auf die Haut aufgetragen. Diese wird jedoch nicht wie beim Wachsen stark erhitzt, sondern wird lauwarm aufgetragen. Dies ist nicht nur angenehmer für den Kunden, sondern schont auch dessen Haut. Das zimmerwarme Zuckergel klebt nicht auf der Haut, sondern verbindet sich lediglich mit Haaren und abgestorbenen Hautzellen und entfernt diese schonend. Das Body Sugaring entfernt also nicht nur Körperbehaarung sondern verwöhnt die Haut gleichzeitig auch mit einem Peeling. Weswegen Zuckergel vereinzelt auch zur Behandlung von Schuppen, Neurodermitis oder Besenreissern verwendet wird. Intakte Hautzellen werden weder strapaziert noch entfernt.

Deshalb ist die Anwendung, der Zuckergel-Haarentfernung weniger schmerzintensiv und eignet sich somit besonders gut für empfindliche Körperregionen. Auch das Abbrechen einzelner Haare bleibt grössten Teils aus, da das Zuckergel bei fachgerechter Anwendung in sich immer weich und elastisch bleibt und jedem Haar- und Wurzeltyp angepasst werden kann. Das Resultat ist ein glattes und samtweiches Hautgefühl, das 4-6 Wochen erhalten bleibt. Danach wachsen die Haare wieder nach, sind jedoch in der Regel feiner und bilden keine Stoppeln. Die Zuckergel-Haarentfernung ist als einzige Haarentfernungsmethode dafür bekannt, die Haare über die Jahre sukzessive weniger, schwächer und langsamer wachsen zu lassen.

Das Body Sugaring ist aufgrund der einmaligen Verwendung des Zuckergels ein sehr hygienischer Vorgang. Die Kleidung bleibt nach der Behandlung unversehrt, da das Gel einfach mit lauwarmem Wasser abgewaschen werden kann.

Zur Nachbehandlung werden Wellnessprodukte auf natürlicher Basis, welche das Schliessen der Hautporen beschleunigt verwendet.

Das Body Sugaring ist eine Haarentfernungsmethode mit einer Vielzahl an Vorteilen gegenüber herkömmlichen Methoden. Ausserdem ist es wegen seiner natürlichen Substanzen sehr hautverträglich und umweltfreundlich.

 

Geschichte zur Haarentfernung

Es gibt verschiedene Gründe, ob Haarentfernung Ja oder Nein.

Wichtig waren immer Modeströmungen. Sie bestimmten, ob haarfrei oder behaart oder gar bärtige Frauen das Ideal darstellen. Die Mode wechselt manchmal schon innerhalb ein bis zwei Generationen. Im 20. Jh. gilt weitgehend das „haarfreie" Ideal.

Modeströmungen betrafen aber nicht nur Frauen, sondern auch die Männer. 

• von 1100 – 1500 galt in Mitteleuropa Bartlosigkeit als schick.

• im 14. Jh. kam für kurze Zeit der Bart in Mode.

• im 18. Jh. galt wiederum bartfrei als richtig.

• 1846: In Preussen war es Postbeamten verboten, Schnurrbart zu tragen.

Ein aktuelles Beispiel: Heute ist bei uns Bart selten ein Problem. In den USA ist es aber in den meisten Unternehmen nicht möglich, als vollbärtiger Mann eine leitende Stelle, insbesondere eine Stelle im Verkauf/Aussendienst zu bekleiden. US-Männer sind entsetzt über behaarte Frauenbeine: „Don’t they shave"?

Gründe zur Unbehaartheit im Orient dürften in Hygiene und in der Kühle liegen. Die Haare bilden nämlich eine zusätzliche,. wärmende Schicht über der Hautoberfläche. Wer mehr als drei Mal enthaarte, sehnt sich künftig danach.

1000 v. Christus

Königin von Saba. Sehr schön, sehr reich, mächtig und klug. Sie hatte stark behaarte Unterbeine (von den Knöcheln bis zu den Knieen).

Die Gemahlin des Königs liess sich zu feierlichen Anlässen einen Kinnbart aus Gold umhängen.

Pharaonenzeit

egypt

Königin Hatschepsut (die Erste unter den Frauen) trug künstlichen Bart bei Amtsgeschäften als Zeichen der Königinnenwürde.

Cleopatra

Komplett haarfrei. Von der Scheitel bis zur Sohle. (Einführung versch. Kosmetika.)

Griechen

Liebesgöttin Venus, Symbol der Weiblichkeit. Rund um das Mittelmeer, spez. in Zypern und Südfrankreich: Die Bärtige.

Grund: evtl. doppelgeschlechtlich; Mann und Frau zugleich; „männliche Venus". Bildliche Darstellungen sind aber selten.

Europa

Altertum. Bärtige Frauen gelten als gute Wahrsagerinnen. Mittelalter. Die bärtige heilige Kummernus.

1500 – 1650

Frauenbart akzeptiert

1850 – 1900

Frauenbart akzeptiert

Volkssitten-Forscher Karl Amrein:

"Es ist bekannt, dass weibliche Individuen mit einem sich über den ganzen Körper erstreckenden Haarkleid als besonders erotisch gelten und zugleich erotisch auf den Mann wirken können."

1910

Zunehmend starke Tendenz zur Enthaarung. 

50-er Jahre. Zuerst nur Beine enthaaren 

60-er Jahre. Achseln und Arme.

ab 70-er Jahre Alles

Kuriosum und Auswüchse: "Gefährlicher Bart"

von Sexualwissenschafter Robert P. Caine.

Seit 2. Weltkrieg

Erhebung unter 10’000 Frauen.

"Frauen mit Damenbart kennen im Bett keine Hemmungen. Sie haben wohl die ideale Einstellung zum Sex, allerdings fällt es ihnen schwer, einem einzigen Mann treu zu bleiben".

Frankreich: Umfrage unter Frauen zwischen 15 – 19 Jahren: 

1965 enthaaren 26 Prozent

1985 enthaaren 64 Prozent

– davon enthaaren 82 Prozent das ganze Jahr und

– nur 18 Prozent verzichten auf Enthaarung im Winter

 

Haarwachstum

Stärke und Ausprägung des Haarwuchses sind vor allem ethnisch (abstammungsmässig) bedingt und vererbt. Qualität, Menge, Form und Farbe des Haares stehen in enger Beziehung zum Typ und Alter der Person. Aus welchen Gründen sich die Kopf- und Körperbehaarung im Laufe des Lebens verändern kann, ist noch nicht vollständig erforscht.

Das menschliche Haar ist ein kompliziert aufgebautes Gebilde, das überwiegend aus verschiedenen Hornsubstanzen (den Haarkeratinen) besteht. Diese Hornsubstanzen gleichen denen der Fingernägel. Sie werden aus schwer löslichen, schwefelhaltigen, meist faserigen Grundstoffen aufgebaut. (Hinweis: Hieraus lässt sich ableiten, wie entsprechend aggressiv Enthaarungscrèmen sein müssen, um ihr Ziel zu erreichen). Haare bestehen aus etwa 4 % Schwefel, 6 % Wasserstoff, 17 % Stickstoff, 23 % Sauerstoff und knapp 50 % Kohlenstoff. Das Haar selbst ist in drei Schichten aufgebaut: einer Schuppenschicht, einer Faserschicht und dem Markkanal. Das Haar wächst schräg aus dem Haarfollikel heraus, welcher auch den Haarquerschnitt bestimmt. Der Querschnitt ist auch im Erbprogramm festgelegt und deshalb bei verschiedenen Menschenrassen sehr unterschiedlich. (Asiaten haben einen runden Haarquerschnitt -> gerade Haare; Schwarze einen quadratischen -> lockige Haare; Europäer haben einen ovalen Querschnitt -> wellige Haare).

drei Wachstumsphasen

Das Haar wächst nicht stetig, sonder zyklisch in bestimmten, unterschiedlichen Phasen. Normalerweise befinden sich 85 % der Haare in der Wachstumsphase (Anagen), 15 % in der Übergangsphase (Catagen) oder der Ruhephase (Telogen).

Das „Leben“ eines Haares spielt sich in der Haarwurzel ab. Als Haarwurzel wird der Teil des Haares bezeichnet, der in der Unterhaut eingebettet ist. Am unteren Ende der Haarwurzel befindet sich eine zwiebelförmige Verdickung. Die Haarzwiebel ragt von unten her zapfenförmig in den Haarkeim (Haarpapille) hinein. Hier wird das Haar mit Nährstoffen versorgt und von hier aus wächst es. Im Haarkeim, bzw. der Haarpapille entstehen ständig neue Zellen, d.h. es wird ständig Hornmasse produziert. Diese neue, noch weiche Haarsubstanz wird dauernd wie durch einen Trichter nach oben geschoben, wobei sie immer mehr verhornt. Ein Haar wächst pro Tag zwischen 0,3 und 0,5 mm. Fällt das Haar aus, oder wird es ausgerissen, bildet es sich neu. Geht der Haarkeim im Laufe des Lebens zugrunde, oder wird er abgetötet, wächst kein Haar mehr. Die Stelle vernarbt.

Das Haar in der Ruhephase schiebt sich langsam Richtung Hautoberfläche und fällt aus. Die Haarentfernung ist in dieser Phase am leichtesten, da die Haarwurzel bereits nahe der Oberfläche ist. Dann bildet sich an derselben Stelle ein neues Haar. Beim Auszupfen eines Haares, das sich noch in der Wachstumsphase befindet, empfinden wir einen leichten Schmerz. Die Haarzwiebel wird ausgerissen, während die Glashaut meist in der Haut zurückbleiben. Durch die Verbindung mit einem feinen Blutgefäss, kann ein winziger Bluttropfen entstehen, der häufig aber für das Auge gar nicht sichtbar erscheint. Haare in der Wachstumsphase sind am stärksten mit der Haut verbunden und schwerer zu entfernen als in den anderen beiden Stadien.

Nach einer Haarentfernung in der Übergangsphase kann sich sofort ein neues Haar bilden, oder aber zunächst eine Ruhephase eingeschaltet werden.

Es kann vorkommen, dass aus demselben Follikel drei Haare herausschauen und sich jedes in einem anderen Wachstumsstadium befindet.

Ursprünglich hatten Haare eine Schutzfunktion, insbesondere gegen Kälte und Sonnenstrahlen. In unserer Zivilisation haben sie diese Aufgabe verloren. Mehr Haare bedeutete besseren Schutz. Deshalb haben hellhäutige Rothaarige die meisten und stärksten Haare. Ihre Haut produziert weniger Melanin als bei Blonden oder Dunkelhaarigen und kompensiert das durch stärkeren Haarwuchs. Am leichtesten ist die Haarentfernung bei Schwarzhaarigen (südländische Typen). Allerdings sind diese Haare fürs Auge am besten sichtbar. Zudem scheint der Rückgang des Haarwuchses bei diesem Typ deutlich langsamer als bei anderen Typen vor sich zu gehen.